Häuser blitzen wie frisch gebleichte Zahnreihen, Stuck und Schnörkel, schmiedeeiserne Gartentore, Kieswege, die durch Rhododendren führen, Menschen in Regenmäntel und mit Schirm, Millionäre alle, so stellt man sich Blankenese vor. Vielleicht noch gepflegter Backstein, weiße Sprossenfenster grün umrahmt, ein reetgedecktes Dach oder schmucke Häuser für Tourist an den Hang gewürfelt, sämtliche mit Elbblick.
Aber das? Ein Fußballfeld mitten im Wohngebiet ohne Parkplätze? Graffiti an der Gartenmauer, Gerümpel in der Garage, Mehrfamilienhäuser?
Betonringe für Sickerschächte als Gartenzaun? Ein Warnschild „Betreten auf eigene Gefahr“, ernst gemeint oder Ironie? Transporter kreuz und quer auf einem Schotterplatz abgestellt, rechts davon Schuppen in allen Farben des Regenbogens, bunt und einladend?
Vielleicht deswegen das Schild. Zu verlockend diese Farbfolge von Azurblau bis Abendrot. Vom Dach dampft der Regen, steigt auf wie ein Zauber, verleiht dem Ganzen eine Aura.
Da braucht’s keinen Regenbogen mehr.
Wer hätte gedacht, so eine Idylle hier zu finden?