Funeral

Eine einfache Melodie, fast wie ein Abzählreim, wäre da nicht das Umkippen in Moll am Ende. Der Song lässt sich Zeit, bis die Stimme einsetzt. Die Gitarre schnarrt zufrieden zurück in die Dur-Tonlage.

Eine verwitterter Garten, in der Mitte eine riesige Linde, von deren Ast eine Schaukel baumelt. Ein Haus, in dem Eltern wohnen, eine Mutter, sorgenzerfurcht, ein früher furchteinflößender Vater, der jetzt gebeugt übers Parkett schlurft.

Jedes Mal dieselben Vorwürfe und erwartete Enttäuschungen. Jedes Mal der Vorsatz, es endlich dem anderen zu zeigen, to show you wrong.

Ein Klagen, Sehnsucht weckendes Rufen – oder ist es ein Raunen – des Chors?

Dann, mit aller Macht, Rock-Akkorde und Percussion auf mein Ohr. Das Rad dreht sich weiter und weiter, mein Kopf nickt ohne mein Zutun. Ein kurzes Luftholen und vorwärts geht’s mit voller Kraft Richtung Funeral, Richtung Grab.

Jedes Mal alte Vorwürfe, erwartete Enttäuschungen, jedes Mal der Vorsatz, es dem anderen zu zeigen, to show you wrong, aber halt! Ich bin da, ich bin gekommen, du musst nur die Augen aufmachen und hinsehen. Wir sind keine Kometen, dazu verdammt zu verglühen. Wir können unseren Kurs ändern.

Ein Schlussakkord – und die alte Leiter beginnt von neuem.

Ich stehe im Garten, Laub unter der Linde, abgefallene Blätter, dead leaves lay on the lawn, abgefallene Hoffnung. Jedes Mal ein Schritt Richtung Grab, I’ll be ready for the funeral.

 

Musik: Funeral von Band of Horses

Foto: #Schicksal von Hugo Lederer (1905)

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