So leicht und doch so schwer

Die Seifenblase wabert am Himmel, walrossgroß. Schwerfällig schiebt sie sich vorwärts, Täler bilden sich und Wellenberge. Für einen Augenblick sieht es so aus, als ob sie sich zweiteilen, Ableger bilden, sich vermehren würde. Ein gigantischer Wurm, der sich durch den Himmel frisst, ein Sack aus Nichts, der das Leuchten der Sonne in Tausend Phosphorfarben zersplittert.
Der Himmel muss seine eigene Schwerkraft entwickelt haben. Zentimeter für Zentimeter zerrt er an dem Seifenlaugengewächs und versucht, es dem Zugriff der Erde zu entreißen.
Ich springe nach oben, will es anschieben, von der Erde wegdrücken. Ich stelle mir vor, wie sich das anfühlt, ein mit Wasser gefüllter Luftballon auf meiner flachen Hand, kalt vielleicht, auf jeden Fall spürbar. Doch da ist nichts. Die Blase zerplatzt, ein Seifenspritzer auf der Hand, das ist alles, was zurückbleibt.

Wie kann das was ich sehe, so wenig passen zu dem, was ich fühle?

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