Skank und Spunk

Ihre englischen Freunde nannten sie Skank und Spunk – was so viel wie Schlampe und Mumm bedeutet.

Skank und Spunk hießen die beiden Kneipen in Kopenhagen, in denen sie sich kennen gelernt hatten. In der ersten hatte sie ihn geohrfeigt, weil er zu aufdringlich wurde, worauf er fluchtartig das Lokal verließ. Sie hat dann wohl das Jagdfieber, die Torschlusspanik oder einfach nur die Lust gepackt. Jedenfalls lief sie ihm hinterher, nur um sich dann in der zweiten Kneipe mit Namen Spunk auf ihn zu stürzen und ihm die Zunge in den Mund zu stecken. Skank und Spunk eben.

Sie wollten immer mal wieder nach Kopenhagen zurückkehren und ihre Kneipentour von damals wiederholen. Aber jedes Mal, wenn es in die Feinplanung ging, gab es ein Konzert oder eine Ausstellung oder irgendeine andere Verpflichtung, die ihnen wichtiger erschien. Glaubst du nicht, wir sind langsam zu alt dafür?, fragte sie eines Tages, sog die Wangen ein, um ihr Gesicht schmaler erscheinen zu lassen, und betrachtete sich im Spiegel. Statt einer Antwort drückte er sie gegen seinen Bauch, der mit den Jahren immer prächtiger geworden war, und küsste sie solange, bis sie ihre Frage vergessen hatte. Du kannst mich auch hier ohrfeigen, sagte er schließlich, worauf sie ihn bei der Hand nahm und ins frisch renovierte Gästezimmer mit dem extra flauschigen Teppichboden führte. Skank und Spunk eben.

 

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